
Dämmen mit Styropor: Kosten, Vorteile und Förderung
Styropor ist als Dämmstoff besonders kosteneffizient – doch nicht immer die beste Wahl. Mit einer professionellen Energieberatung finden Sie heraus, ob eine Styropor-Dämmung für Ihr Gebäude optimal ist und welche Alternativen infrage kommen.
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Dämmen mit Styropor: Kosten, Vorteile und Förderung
Styropor ist als Dämmstoff besonders kosteneffizient – doch nicht immer die beste Wahl. Mit einer professionellen Energieberatung finden Sie heraus, ob eine Styropor-Dämmung für Ihr Gebäude optimal ist und welche Alternativen infrage kommen.
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Ist Ihr Zuhause im Winter zu kalt und im Sommer zu warm? Dann ist es höchste Zeit, über eine effektive Wärmedämmung nachzudenken. Dabei stellt sich unweigerlich die Frage: Welcher Dämmstoff ist der richtige für mein Haus? Styropor – auch als EPS (expandiertes Polystyrol) bekannt – gehört zu den beliebtesten und meistverwendeten Dämmmaterialien in Deutschland. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über das Dämmen mit Styropor – von den Kosten über die Vorteile bis hin zu den Fördermöglichkeiten, die Ihr Projekt finanziell attraktiver machen können.
Das Thema kurz und kompakt
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Was ist Styropor und wie funktioniert die Dämmung?
Styropor ist ein leichter und formstabiler Schaumstoff, der vor allem für seine hervorragenden Wärmedämmeigenschaften bekannt ist. Obwohl "Styropor" eigentlich ein eingetragener Markenname der BASF ist, hat sich der Begriff im alltäglichen Sprachgebrauch als Synonym für expandiertes Polystyrol (EPS) durchgesetzt.

Aufbau und Eigenschaften von Styropor
Styropor besteht zu 98 % aus Luft und nur zu 2 % aus Polystyrol. Diese besondere Struktur verleiht dem Material seine herausragenden Dämmeigenschaften:
- Hervorragende Wärmedämmung: Mit Wärmeleitfähigkeitsgruppen (WLG) zwischen 032 und 040 W/(m·K) zählt Styropor zu den effektiven Dämmstoffen.
- Geringes Gewicht: Mit nur 15 bis 30 kg/mÂł ist Styropor besonders leicht und dadurch einfach zu handhaben.
- Feuchtigkeitsbeständigkeit: EPS nimmt kaum Feuchtigkeit auf, was es besonders langlebig macht.
- Druckfestigkeit: Je nach Variante kann Styropor hohen Druckbelastungen standhalten, was es fĂĽr verschiedene Anwendungsbereiche qualifiziert.
- Formstabil und alterungsbeständig: Das Material behält seine Form und Eigenschaften über Jahrzehnte bei.
Die Luft, die in den geschlossenen Zellen des Materials eingeschlossen ist, wirkt als Isolator. Da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, verhindert sie effektiv den Wärmetransport durch die Gebäudehülle – sowohl von innen nach außen im Winter als auch von außen nach innen im Sommer.
So wird Dämmung aus Styropor hergestellt
Die Herstellung von Styropor ist ein mehrstufiger Prozess, der mit der Polymerisation beginnt. Hierbei wird aus dem Grundstoff Styrol durch chemische Reaktionen Polystyrol gewonnen. Im nächsten Schritt erfolgt die Imprägnierung des Materials mit Treibmitteln, wobei heute ĂĽberwiegend umweltfreundliches Pentan verwendet wird. Dieses Pentan spielt eine entscheidende Rolle beim anschlieĂźenden Vorschäumen: Wenn das imprägnierte Polystyrol auf 90 bis 100 °C erhitzt wird, verdampft das Treibmittel und lässt die KĂĽgelchen auf das 20- bis 50-fache ihres ursprĂĽnglichen Volumens aufquellen.Â
Nach diesem Prozess werden die vorgeschäumten Perlen für eine bestimmte Zeit zwischengelagert, damit sie stabilisieren können und die eingeschlossene Luft das Pentan ersetzt. Im finalen Ausschäumungsschritt werden die Perlen in Formen gefüllt und erneut erhitzt, wodurch sie sich weiter ausdehnen und fest miteinander verschweißen. Die so entstandenen Blöcke werden anschließend in der Konfektion zu den bekannten Platten, Formteilen oder anderen gewünschten Formen für die verschiedenen Einsatzbereiche zugeschnitten.

Einsatzgebiete für das Dämmen mit Styropor
Dank seiner vielseitigen Eigenschaften eignet sich eine EPS-Dämmung für zahlreiche Anwendungsbereiche im Bauwesen:
- Fassadendämmung: Als Teil eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) wird Styropor an der Außenwand befestigt, verputzt und gestrichen.
- Dachdämmung: Sowohl für Steildächer als auch für Flachdächer kann Styropor als Dämmmaterial eingesetzt werden.
- Dachboden: Die oberste Geschossdecke lässt sich einfach mit EPS-Dämmstoffen dämmen.
- Kellerdeckendämmung: Styropor-Dämmplatten können direkt an der Unterseite der Kellerdecke angebracht werden.
- Perimeterdämmung: Spezielle, druckfeste Styropor-Varianten eignen sich zur Dämmung von Kellerwänden und Fundamenten gegen Erdreich.
- Innendämmung: In Fällen, in denen eine Außendämmung nicht möglich ist, können Polystyrol-Dämmplatten auch für die Innendämmung verwendet werden.

Kosten für das Dämmen mit Styropor
Wenn Sie eine energetische Sanierung mit Styropor planen, variieren die Kosten je nach Anwendungsbereich, Materialqualität und weiteren Faktoren:
- Fassadendämmung mit Styropor: 60 bis 150 € pro m² (inkl. Arbeitskosten)
- Dachdämmung: 50 bis 120 € pro m²
- Kellerdeckendämmung: 40 bis 80 € pro m²
- Perimeterdämmung: 70 bis 140 € pro m²
- Innendämmung: 60 bis 120 € pro m²
Die Preisunterschiede ergeben sich hauptsächlich durch verschiedene Einflussfaktoren. Die Dämmstärke spielt eine wesentliche Rolle, wobei dickere Styropor-Dämmplatten von 100 bis 200 mm zwar teurer sind, aber auch bessere Dämmeigenschaften bieten. Auch die Qualität des Materials beeinflusst den Preis, da EPS-Varianten mit besserem Wärmeschutz kostenintensiver sind. Hinzu kommen Faktoren wie die Beschaffenheit des Untergrunds, die bei Sanierungsbedürftigkeit zusätzliche Vorarbeiten erfordert, sowie die Komplexität der Gebäudegeometrie, die bei vielen Fenstern oder Verzierungen den Arbeitsaufwand erhöht. Nicht zuletzt spielen regionale Unterschiede bei Handwerkerkosten eine entscheidende Rolle bei der Preisgestaltung.
Die reinen Materialkosten für EPS-Dämmplatten liegen zwischen 8 und 30 € pro Quadratmeter, je nach Qualität und Dicke. Der Großteil der Gesamtkosten entfällt auf die fachgerechte Installation durch qualifizierte Handwerker.
Bedenken Sie: Die anfänglichen Kosten amortisieren sich durch eingesparte Heizkosten meist schon nach 8-15 Jahren, je nach Ausgangssituation.
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Bis zu 20 % Förderung für Ihre Styropor-Dämmung
Eine energetische Sanierung mit Styropor wird durch attraktive staatliche Förderprogramme finanziell unterstĂĽtzt. Diese ZuschĂĽsse machen Ihre Investition deutlich wirtschaftlicher und verkĂĽrzen die Amortisationszeit erheblich.Â
Im Rahmen der aktuellen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Eigentümer von erheblichen Zuschüssen profitieren. Die Förderlandschaft teilt sich dabei in zwei Hauptbereiche:
BAFA-ZuschĂĽsse fĂĽr EinzelmaĂźnahmen
- Grundförderung in Höhe von 15 % der förderfähigen Kosten
- Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erhöht sich die Förderung um weitere 5 % auf insgesamt 20 %
- Bei einer typischen Fassadendämmung mit Styropor können Sie so bei Investitionskosten von 20.000 € bis zu 4.000 € als direkte Förderung erhalten
KfW-Finanzierungsmöglichkeiten
- Der Effizienzkredit 261 ermöglicht Darlehen bis zu 150.000 € je Wohneinheit mit attraktiven Tilgungszuschüssen
- Besonders vorteilhaft: Je höher der erreichte Energiestandard, desto höher der Tilgungszuschuss (zwischen 5 % und 45 %)
- FĂĽr Familien mit mittlerem Einkommen: Der Kredit 300 bietet Finanzierungen bis zu 270.000 € (Einkommensgrenze: 90.000 € pro Jahr)Â

Um die Förderungen zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden:
- Der U-Wert der gedämmten Bauteile muss nach der Sanierung unter einem bestimmten Grenzwert liegen (z.B. 0,20 W/(m²K) für Außenwände).
- Die MaĂźnahme muss von einem Fachunternehmen durchgefĂĽhrt werden.
- Der Förderantrag muss vor Beginn der Baumaßnahmen gestellt werden.
Enter bietet Ihnen eine umfassende Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln. Mit unserem Förderservice übernehmen wir den kompletten Antragsprozess für Sie und stellen sicher, dass Sie die maximale Fördersumme erhalten. Als unabhängiger Sanierungspartner beraten wir Sie zudem zu allen Aspekten Ihrer geplanten Dämmmaßnahmen und erstellen einen individuellen Sanierungsfahrplan, der Ihnen den zusätzlichen iSFP-Bonus von 5 % sichert.
Vor- und Nachteile einer Styropor-Dämmung
Bei der Entscheidung für einen Dämmstoff ist es wichtig, die Stärken und Schwächen von Styropor zu kennen. Nur so können Sie abwägen, ob dieses Material für Ihr spezifisches Sanierungsprojekt geeignet ist.
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Enter unterstützt Sie bei der Auswahl des optimalen Dämmstoffs für Ihr Projekt. Unsere Energieberater wägen sorgfältig ab, ob Styropor für Ihre spezifische Situation die beste Wahl ist oder ob alternative Dämmstoffe besser geeignet sind.

Alternative Dämmstoffe im Vergleich
Neben Styropor gibt es zahlreiche andere Dämmstoffe, die je nach Anwendungsbereich und individuellen Anforderungen Vorteile bieten können:
- Mineralwolle (Glas- und Steinwolle): Mit WLG 032-045 und Preisen von 10 bis 25 € pro m² überzeugt Mineralwolle durch Nicht-Brennbarkeit und hervorragenden Schallschutz, eignet sich besonders für Bereiche mit hohen Brandschutzanforderungen.
- Holzfaser: Dieser ökologische Dämmstoff (WLG 040-055, 15-35 € pro m²) besticht durch seinen hervorragenden sommerlichen Hitzeschutz und seine feuchteregulierenden Eigenschaften, ideal für umweltbewusste Hausbesitzer.
- Zellulose: Als recycelter Dämmstoff aus Altpapier (WLG 040-045, 8-20 € pro m²) passt sich Zellulose beim Einblasen perfekt an unregelmäßige Hohlräume an und vermeidet so effektiv Wärmebrücken.
- XPS (Extrudiertes Polystyrol): Der „große Bruder" von Styropor (WLG 030-040, 12-30 € pro m²) bietet mit seiner geschlossenen Zellstruktur höhere Druckfestigkeit und geringere Wasseraufnahme, ideal für stark belastete Bereiche.
- Polyurethan (PUR/PIR): Mit ihrer sehr geringen Wärmeleitfähigkeit (WLG 023-030, 20-40 € pro m²) sind PUR/PIR-Platten besonders dort geeignet, wo der Platz für die Dämmung begrenzt ist.
- Hanf: Dieser ökologische Dämmstoff (WLG 040-045, 15-30 € pro m²) kommt ohne chemische Zusätze aus, ist natürlich schädlingsresistent und trägt durch seine feuchteregulierenden Eigenschaften zu einem angenehmen Raumklima bei.

Die Wahl des richtigen Dämmstoffs sollte immer individuell auf Basis der baulichen Gegebenheiten, der erforderlichen technischen Eigenschaften und Ihrer persönlichen Präferenzen getroffen werden. Ein detaillierter Vergleich aller verfügbaren Dämmstoffe mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen finden Sie in unserem ausführlichen Artikel zu Dämmstoffen im Vergleich.
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Fazit: Dämmen mit Styropor – lohnenswert mit der richtigen Planung durch Enter
Styropor (EPS) bietet mit seinem günstigen Preis, der einfachen Verarbeitung und guten Wärmedämmeigenschaften für viele Anwendungsbereiche eine wirtschaftliche Lösung. Die Möglichkeit, bis zu 20 % staatliche Förderung zu erhalten, macht die Investition noch attraktiver.
Eine Styropor-Dämmung kann, richtig geplant und ausgeführt, eine kosteneffiziente Maßnahme sein, um den Energieverbrauch Ihres Gebäudes deutlich zu senken und den Wohnkomfort zu erhöhen. Dennoch ist Styropor nicht für jedes Projekt automatisch die beste Wahl. Die Entscheidung sollte individuell getroffen werden, unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten, Ihrer persönlichen Anforderungen und ökologischer Aspekte.
Vereinbaren Sie jetzt eine Energieberatung mit Enter und machen Sie den ersten Schritt zu einem energieeffizienten, komfortablen und wertstabilen Zuhause!
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FAQ
Kann man Styropor als Dämmung verwenden?
Ja, Styropor (EPS) ist ein offiziell zugelassener und weit verbreiteter Dämmstoff. Mit seinen guten Wärmedämmeigenschaften (WLG 032-040), der einfachen Verarbeitung und dem günstigen Preis eignet er sich für zahlreiche Anwendungsbereiche wie Fassaden, Dächer und Kellerdecken. Für den Einsatz am Bau müssen Styropor-Dämmstoffe entsprechende bauaufsichtliche Zulassungen besitzen und in der Regel mit Flammschutzmitteln ausgestattet sein.
Wie lange hält eine Styropor-Dämmung?
Bei fachgerechter Installation und Verarbeitung hat eine Styropor-Dämmung eine Lebensdauer von 40 bis 50 Jahren. Entscheidend ist vor allem der Schutz vor UV-Strahlung und mechanischen Beschädigungen. Bei Fassadendämmungen mit Styropor sorgt der Putz für diesen Schutz, bei anderen Anwendungen müssen entsprechende Abdeckungen oder Verkleidungen vorgesehen werden. Qualitativ hochwertige EPS-Platten behalten ihre Dämmwirkung über die gesamte Lebensdauer nahezu unverändert bei.
Welche Stärke sollte eine Styropor-Dämmung haben?
Die optimale Stärke einer Styropor-Dämmung hängt vom Anwendungsbereich und den energetischen Anforderungen ab. Für Außenwände werden heute meist Dämmstärken zwischen 120 und 200 mm empfohlen, um die aktuellen Anforderungen der Energieeinsparverordnung zu erfüllen und Förderungen zu erhalten. Für förderfähige Maßnahmen gelten bestimmte Mindest-U-Werte: Bei Außenwänden beispielsweise maximal 0,20 W/(m²K), was je nach verwendetem EPS etwa 140-180 mm Dämmstärke entspricht.
Ist Steinwolle oder Styropor besser für die Wärmedämmung?
Beide Dämmstoffe haben ihre Stärken und sind für unterschiedliche Anwendungsbereiche geeignet. Styropor ist preiswerter, leichter zu verarbeiten und hat eine geringere Wärmeleitfähigkeit (WLG 032-040) als die meisten Steinwolleprodukte (WLG 035-045). Steinwolle überzeugt hingegen durch ihre Nichtbrennbarkeit, bessere Schalldämmung und höhere Diffusionsoffenheit. Bei Brandschutzanforderungen oder wenn Schallschutz wichtig ist, ist Steinwolle oft die bessere Wahl. Für typische Fassadendämmungen oder preissensible Projekte kann Styropor vorteilhafter sein. Eine Energieberatung von Enter hilft Ihnen, den optimalen Dämmstoff für Ihre spezifische Situation zu finden.
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