
H2-ready-Gasheizung: Ist der Einbau einer wasserstofffähigen Heizung sinnvoll?
Eine H2-ready-Gasheizung erscheint auf den ersten Blick als zukunftssichere Lösung, birgt aber erhebliche finanzielle Risiken für Hausbesitzer. Eine professionelle Energieberatung mit individuellem Sanierungsfahrplan zeigt meist, dass eine Wärmepumpe oder eine Hybridlösung die wirtschaftlichere und zukunftssicherere Alternative darstellt.
H2-ready-Gasheizung: Ist der Einbau einer wasserstofffähigen Heizung sinnvoll?
Eine H2-ready-Gasheizung erscheint auf den ersten Blick als zukunftssichere Lösung, birgt aber erhebliche finanzielle Risiken für Hausbesitzer. Eine professionelle Energieberatung mit individuellem Sanierungsfahrplan zeigt meist, dass eine Wärmepumpe oder eine Hybridlösung die wirtschaftlichere und zukunftssicherere Alternative darstellt.
Die Heizungsdebatte beschäftigt viele Hauseigentümer: Soll man jetzt noch eine Gasheizung einbauen? Und wenn ja – lohnt sich eine H2-ready-Gasheizung, die theoretisch auch mit Wasserstoff betrieben werden kann? Während Hersteller die Zukunftsfähigkeit dieser Technologie betonen, warnen Experten vor einer möglichen Kostenfalle. Wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengestellt und erklären, worauf Sie bei der Entscheidung achten sollten.
Das Thema kurz und kompakt
Was bedeutet H2-ready bei Gasheizungen?
H2-ready ist ein relativ neuer Begriff, der im Zuge des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) bekannt wurde. Er beschreibt Gasheizungen, die technisch darauf vorbereitet sind, neben Erdgas auch ein Wasserstoff-Gasgemisch zu verarbeiten. Allerdings gibt es dabei wichtige Einschränkungen. Die meisten verfügbaren H2-ready-Gasheizungen können nur mit einer Beimischung von maximal 20 bis 30 % Wasserstoff betrieben werden. Einige Heizungen können durch Umrüstungen auch zu 100 % mit Wasserstoff betrieben werden. Diese müssten dann mit speziellen Umrüstkits an den reinen Wasserstoffbetrieb angepasst werden.

Ist die Installation einer H2-ready-Gasheizung sinnvoll?
Die Entscheidung für oder gegen eine H2-ready-Gasheizung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Besonders wichtig ist dabei die Frage der künftigen Verfügbarkeit von Wasserstoff. Aktuell existieren noch keine regionalen Wasserstoffnetze für die Wärmeversorgung von Privathaushalten. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) geht zwar davon aus, dass bis 2030 ausreichend Wasserstoff zur Verfügung stehen könnte, unabhängige Experten widersprechen dieser Einschätzung jedoch deutlich. Wasserstoff wird vor allem in der Industrie benötigt und dürfte für die Gebäudewärme kaum zur Verfügung stehen.
Eine unabhängige Energieberatung, wie Enter sie anbietet, kann helfen einzuschätzen, ob sich eine H2-ready-Gasheizung für Ihre spezifische Situation eignet oder ob alternative Heizsysteme wie eine Wärmepumpe sinnvoller sind. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) analysieren unsere Experten Ihre Immobilie und entwickeln eine zukunftssichere Heizungslösung.

Kosten einer H2-ready-Gasheizung
Die Kostenfrage bei H2-ready-Gasheizungen lässt sich in zwei wichtige Aspekte unterteilen: die Investitionskosten für die Anschaffung und die zu erwartenden Betriebskosten.
Ein H2-ready-Gasbrennwertgerät kostet aktuell zwischen 9.000 und 11.000 €. Hinzu kommen die Installations- und Materialkosten. Für das später eventuell notwendige Umrüstkit für den vollständigen Wasserstoffbetrieb müssen Eigentümer mit weiteren mehreren hundert Euro rechnen.
Deutlich kritischer sehen Experten jedoch die künftigen Betriebskosten. Selbst bei einer nur anteiligen Wärmeversorgung mit Wasserstoff oder Biomethan wären die Kosten mehr als doppelt so hoch wie bei der Energieversorgung mit einer Wärmepumpe. Der Grund: Die Produktion von grünem Wasserstoff ist sehr energieintensiv und damit teuer.

Hybridlösungen für H2-ready-Gasheizungen
Eine interessante Alternative zur reinen H2-ready-Gasheizung kann eine Hybridlösung sein, bei der die Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombiniert wird. Diese Option ist besonders für Bestandsgebäude interessant, in denen eine Wärmepumpe allein möglicherweise nicht die optimale Lösung darstellt.
Bei einem Hybridsystem übernimmt die Wärmepumpe die Grundlast der Wärmeerzeugung. Der H2-ready-Gasbrennwertkessel springt nur während besonders kalter Tage ein oder wenn die Wärmepumpe allein den Bedarf nicht decken kann. Durch diese Kombination lassen sich die Vorteile beider Systeme nutzen: die effiziente und klimafreundliche Wärmeerzeugung der Wärmepumpe und die Versorgungssicherheit der Gas-Brennwerttechnik.

Allerdings sollten Sie auch bei einer Hybridlösung die langfristigen Kosten im Blick behalten. Die höheren Anschaffungskosten für zwei Systeme müssen durch die Energieeinsparungen im Betrieb ausgeglichen werden. Unsere Energieeffizienz-Experten erstellen für Sie eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung und prüfen, ob sich eine Hybridlösung für Ihre spezifische Situation rechnet. Als unabhängiger Berater können wir Ihnen dabei helfen, die für Sie optimale Kombination aus verschiedenen Heiztechnologien zu finden.

Jetzt mit Enter bis zu 70 % Förderung für H2-ready-Gasheizungen sichern
Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gibt es über die KfW auch für H2-ready-Gasheizungen Förderungen von bis zu 70 %. Allerdings sind die Förderungen an klare Bedingungen geknüpft.
Eine H2-ready-Gasheizung wird nur dann gefördert, wenn ein verbindlicher und von der Bundesnetzagentur genehmigter Fahrplan für die Umstellung des örtlichen Gasnetzes auf Wasserstoff vorliegt. Sobald das Wasserstoffnetz verfügbar ist, muss die Heizung dann auch tatsächlich angeschlossen und auf Wasserstoffbetrieb umgestellt werden. Die maximale Förderung setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
- 30 % Grundförderung
- 20 % Klimageschwindigkeitsbonus (bis 2028)
- 30 % einkommensabhängiger Bonus (bei einem zu versteuernden Haushaltseinkommen unter 40.000 €)
Insgesamt können Sie so mit dem KfW Zuschuss Nr. 458 bis zu 70 % der förderfähigen Kosten (bis 30.000 €) als Zuschuss erhalten. Des Weiteren stellt der zinsgünstige KfW Kredit Nr. 358, 359 bis zu 120.000 € zusätzlich zur bereits erteilten Zuschussförderung zur Verfügung. Enter unterstützt Sie dabei, die maximale Fördersumme zu sichern. Unsere Förderexperten übernehmen die komplette Antragstellung und prüfen auch alternative Fördermöglichkeiten – zum Beispiel für eine Wärmepumpe oder ein Hybridsystem. Mit unserem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) können Sie sich zusätzlich einen Förderbonus von 5 % für eine neue Wärmepumpe oder zukünftige Sanierungsmaßnahmen sichern.

Vor- und Nachteile einer H2-ready-Gasheizung
Der Erfolg einer H2-ready-Gasheizung hängt maßgeblich von der zukünftigen Entwicklung der Wasserstoffversorgung ab. Während die Gasbranche optimistisch ist, zeigen Institutionen wie die deutsche Umwelthilfe erhebliche Risiken auf. Enter empfiehlt daher, vor der Investition in eine H2-ready-Gasheizung eine gründliche Analyse der individuellen Situation vornehmen zu lassen.

Fazit: Mit Enter auf H2-ready-Gasheizung umsteigen – Investment in die Zukunft?
Die Entscheidung für oder gegen eine H2-ready-Gasheizung sollte gut überlegt sein. Die aktuelle Datenlage spricht eher gegen einen flächendeckenden Einsatz von Wasserstoff zum Heizen: Hohe prognostizierte Betriebskosten, unsichere Verfügbarkeit und der vorrangige Bedarf in der Industrie sind gewichtige Argumente, die gegen diese Technologie sprechen.
Eine H2-ready-Gasheizung kann dennoch in bestimmten Fällen sinnvoll sein – etwa als Teil einer Hybridlösung in älteren, schwer zu sanierenden Gebäuden oder in Regionen, wo konkrete Pläne für ein Wasserstoffnetz existieren. Die Mehrheit der Experten empfiehlt jedoch, wo immer möglich, auf etablierte klimafreundliche Alternativen wie Wärmepumpen zu setzen.
Enter unterstützt Sie bei dieser wichtigen Entscheidung mit:
- Einer umfassenden und unabhängigen Energieberatung
- Einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP)
- Der Prüfung und Beantragung aller Fördermöglichkeiten
- Der Vermittlung qualifizierter Handwerker für die Umsetzung
Lassen Sie sich von unseren Experten beraten, welches Heizsystem für Ihre Situation die technisch und wirtschaftlich beste Lösung darstellt. Vereinbaren Sie jetzt kostenlos einen Beratungstermin und machen Sie Ihr Zuhause fit für die Zukunft.
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FAQ
Was ist eine H2-ready-Gasheizung?
Eine H2-ready-Gasheizung ist eine Gasheizung, die technisch darauf vorbereitet ist, neben normalem Erdgas auch Wasserstoff zu verarbeiten. Aktuell werden zum Großteil bis zu 20–30 % Wasserstoff im Gasgemisch verarbeitet. Durch eine Umrüstung kann die Gas-Brennwertheizung auch mit 100 % Wasserstoff betrieben werden.
Was kostet eine H2-ready-Gasheizung?
Die Anschaffungskosten für eine H2-ready-Gasheizung liegen zwischen 9.000 und 11.000 €. Hinzu kommen Installations- und Materialkosten sowie später möglicherweise Kosten für ein Umrüstkit. Die Betriebskosten werden voraussichtlich deutlich höher ausfallen als bei anderen Heizsystemen, da Wasserstoff ein teurer Energieträger ist.
Werden H2-ready-Gasheizungen gefördert?
Ja, H2-ready-Gas-Brennwertgeräte können mit bis zu 70 % gefördert werden. Voraussetzung ist unter anderem ein verbindlicher Fahrplan für die Umstellung des örtlichen Gasnetzes auf Wasserstoff. Die Förderung setzt sich zusammen aus einer Grundförderung von 30 % und mehrerer kombinierbarer Boni.
Lohnt sich eine H2-ready-Gasheizung?
Die Wirtschaftlichkeit einer H2-ready-Gasheizung ist kritisch zu sehen. Studien zeigen, dass die Betriebskosten voraussichtlich mehr als doppelt so hoch ausfallen werden wie bei einer Wärmepumpe. Zudem ist die künftige Verfügbarkeit von Wasserstoff für Privathaushalte ungewiss. Eine Energieberatung von Enter kann dabei helfen, einzuschätzen, ob eine H2-ready-Gasheizung für Ihre spezifische Situation sinnvoll ist.
Ist eine H2-ready-Gasheizung umweltfreundlich?
Die Umweltfreundlichkeit einer H2-ready-Gasheizung hängt maßgeblich von der Art des verwendeten Wasserstoffs ab. Während die Verbrennung von Wasserstoff selbst nur Wasserdampf erzeugt, ist die Herstellung meist problematisch: Aktuell wird Wasserstoff überwiegend aus fossilem Erdgas gewonnen (grauer Wasserstoff), was erhebliche CO₂-Emissionen verursacht. Wirklich klimaneutral ist nur grüner Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien hergestellt wird – dieser macht aber derzeit weniger als 1 % der deutschen Produktion aus. Zudem ist die Nutzung von Wasserstoff zum Heizen energetisch ineffizient: Eine Wärmepumpe erzeugt mit derselben Menge erneuerbarer Energie etwa sechsmal mehr Wärme als eine wasserstoffbetriebene Heizung.
Was ist grüner Wasserstoff?
Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser mit 100 % erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarstrom hergestellt. Bei diesem Verfahren wird Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten, ohne dass dabei CO₂-Emissionen entstehen. Er ist damit die einzige wirklich klimaneutrale Wasserstoffvariante – im Gegensatz zu grauem Wasserstoff aus fossilem Erdgas oder blauem Wasserstoff, bei dem das CO₂ gespeichert wird. Aufgrund der energieintensiven und teuren Produktion ist grüner Wasserstoff aktuell aber nur sehr begrenzt verfügbar.
Was schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu H2-ready-Gasheizungen vor?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erlaubt seit 2024 den Einbau von H2-ready-Heizungen, wenn diese auf den Betrieb mit 100 % Wasserstoff umgerüstet werden können. Voraussetzung ist ein von der Bundesnetzagentur genehmigter Fahrplan zur Umstellung des örtlichen Gasnetzes auf Wasserstoff. Bis zur Umstellung dürfen diese Geräte mit fossilem Erdgas betrieben werden. Ab 2045 ist allerdings der Betrieb mit fossilen Brennstoffen generell für alle Heizungsarten nicht mehr erlaubt.
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