
SCOP bei Wärmepumpen: Was dieser Wert über die Effizienz Ihrer Heizung verrät
Während der SCOP einer Wärmepumpe ein wichtiger Indikator für die Effizienz ist, sollten Sie für eine fundierte Kaufentscheidung auch andere Faktoren wie die Gesamtkosten, die Kompatibilität mit Ihrem Heizsystem und mögliche Fördermittel berücksichtigen. Eine professionelle Energieberatung hilft Ihnen, die für Ihre spezifische Situation optimale Lösung zu finden
SCOP bei Wärmepumpen: Was dieser Wert über die Effizienz Ihrer Heizung verrät
Während der SCOP einer Wärmepumpe ein wichtiger Indikator für die Effizienz ist, sollten Sie für eine fundierte Kaufentscheidung auch andere Faktoren wie die Gesamtkosten, die Kompatibilität mit Ihrem Heizsystem und mögliche Fördermittel berücksichtigen. Eine professionelle Energieberatung hilft Ihnen, die für Ihre spezifische Situation optimale Lösung zu finden
Was verrät der SCOP-Wert wirklich über die Heizleistung Ihrer Wärmepumpe? Bei der Auswahl einer Wärmepumpe stößt man unweigerlich auf diese Kennzahl – doch hinter den vier Buchstaben verbirgt sich einer der wichtigsten Schlüssel zu langfristigen Einsparungen. In diesem Artikel entschlüsseln wir, was dieser Wert tatsächlich bedeutet, wie er Ihre Betriebskosten beeinflusst und warum er für Ihre Entscheidung entscheidender sein kann als der oft zitierte COP.
Das Thema kurz und kompakt
Was ist der SCOP einer Wärmepumpe?
Der SCOP – „Seasonal Coefficient of Performance" oder auf Deutsch „Jahreszeitlicher Leistungskoeffizient" – ist per Definition eine Kennzahl, die angibt, wie effizient eine Wärmepumpe über eine gesamte Heizperiode hinweg arbeitet. Anders als der einfache COP-Wert (Coefficient of Performance), der die Effizienz nur bei einer bestimmten Temperatur misst, berücksichtigt der SCOP verschiedene Außentemperaturen und deren jahreszeitliche Gewichtung.
Der SCOP-Wert gibt das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmeleistung und dem aufgewendeten Strom über eine gesamte Heizperiode wieder. Ein SCOP von 4,0 bedeutet beispielsweise, dass die Wärmepumpe im saisonalen Durchschnitt aus 1 kWh elektrischer Energie 4 kWh Wärmeenergie erzeugt. Die restlichen 3 kWh werden kostenlos aus der Umwelt gewonnen – aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, je nach Typ der Wärmepumpe. Damit arbeitet eine Wärmepumpe etwa dreimal effizienter als andere Heizungsarten, wie eine herkömmliche Gas- oder Ölheizung, die einen maximalen Wirkungsgrad von etwa 98 % (entsprechend einem Faktor von 0,98) erreichen kann.
Der SCOP wird unter standardisierten Bedingungen gemäß der Norm EN 14825 ermittelt und ist ein wichtiger Indikator für die Energieeffizienz von Wärmepumpen. Er hilft Verbrauchern, verschiedene Modelle miteinander zu vergleichen und eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.

Wie wird der SCOP berechnet?
Der SCOP-Wert einer Wärmepumpe ist wesentlich mehr als nur eine einfache Durchschnittszahl. Seine Berechnung folgt einem präzisen, standardisierten Verfahren, das verschiedene jahreszeitliche Bedingungen berücksichtigt und so die reale Leistungsfähigkeit einer Wärmepumpe deutlich besser abbildet.
Die Berechnung des SCOP basiert auf der EU-Norm EN 14825 und umfasst Messungen bei unterschiedlichen Außentemperaturen. Für Mitteleuropa, wozu auch Deutschland gehört, werden konkret folgende Temperaturen berücksichtigt:
- –7 °C (tiefster Winter)
- 2 °C (kalter Winter)
- 7 °C (Übergangszeit)
- 12 °C (milde Perioden)
Diese Messpunkte werden anschließend entsprechend ihrer Häufigkeit im Jahresverlauf gewichtet. Zusätzlich werden in der SCOP-Berechnung auch Faktoren wie der Stromverbrauch im Standby-Modus und der Energieverbrauch von Zusatzheizungen (wie elektrischen Heizstäben) berücksichtigt. Diese umfassendere Betrachtung macht den SCOP-Wert zu einem deutlich realistischeren Maßstab für die Effizienz als den einfachen COP-Wert.

SCOP, COP, und JAZ im Vergleich
Bei der Beurteilung der Effizienz von Wärmepumpen tauchen verschiedene Kennzahlen auf, die leicht verwechselt werden können, darunter auch die Energy Efficiency Ratio (EER) für den Kühlbetrieb. Hier ein Überblick über die wichtigsten Effizienzindikatoren:
Während der COP also eine Momentaufnahme unter idealisierten Bedingungen darstellt und auch als Leistungszahl bezeichnet wird, bietet der SCOP bereits eine deutlich realistischere Einschätzung der zu erwartenden Effizienz. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) hingegen ist ein Praxiswert, der erst nach einem Jahr tatsächlichen Betriebs ermittelt werden kann und von zahlreichen individuellen Faktoren wie Gebäudedämmung, Heizverhalten und Anlageneinstellung abhängt.
Daher gilt: Für die Planung und den Vergleich verschiedener Wärmepumpenmodelle ist der SCOP die aussagekräftigste verfügbare Kennzahl vor dem Kauf. Die tatsächliche Jahresarbeitszahl wird jedoch fast immer vom theoretischen SCOP abweichen – im Idealfall positiv, wenn die Anlage optimal installiert und eingestellt ist.

Einflussfaktoren auf den SCOP im praktischen Betrieb
Der tatsächliche SCOP einer Wärmepumpe im realen Betrieb kann von den Laborwerten abweichen. Mehrere Faktoren beeinflussen die Effizienz maßgeblich:
- Außentemperatur: Je kälter die Umgebung, desto schwieriger ist es für eine Wärmepumpe (besonders für Luft-Wasser-Modelle), Wärme zu gewinnen. Dies führt zu einem niedrigeren Wirkungsgrad bei tieferen Temperaturen.
- Vorlauftemperatur: Eine der wichtigsten Einflussgrößen! Je höher die benötigte Vorlauftemperatur im Heizsystem, desto mehr Strom benötigt die Wärmepumpe. Daher sind Flächenheizsysteme wie Fußbodenheizungen mit niedrigen Vorlauftemperaturen (30 bis 40 °C) deutlich effizienter als klassische Heizkörper, die oft 50 bis 70 °C benötigen.
- Gebäudedämmung: Gut gedämmte Gebäude benötigen geringere Vorlauftemperaturen, wodurch die Effizienz Ihrer Wärmepumpe steigt – die Dämmqualität Ihres Hauses beeinflusst also direkt den SCOP.
- Dimensionierung: Eine exakt auf den Wärmebedarf des Gebäudes abgestimmte Heizleistung der Wärmepumpe sorgt für einen effizienteren Betrieb als eine unter- oder überdimensionierte Anlage.
- Inverter-Technologie: Moderne Wärmepumpen mit Inverter können ihre Leistung stufenlos anpassen und erreichen dadurch im Teillastbetrieb bessere Wirkungsgrade als Geräte mit starrer Ein-Aus-Regelung.

Gute SCOP-Werte im Vergleich: Was verschiedene Wärmepumpentypen leisten
Was als guter SCOP-Wert gilt, hängt stark vom Wärmepumpentyp und den Betriebsbedingungen ab. Bei allen Wärmepumpentypen zeigt sich: Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Deshalb sind Wärmepumpen besonders wirtschaftlich in Kombination mit Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen, die mit 35 bis 40 °C arbeiten können.
Luft-Wasser-Wärmepumpen
Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen heute beachtliche SCOP-Werte zwischen 3,7 und 4,3 bei niedrigen Vorlauftemperaturen (35 °C) und etwa 2,8 bis 3,5 bei höheren Vorlauftemperaturen (55 °C). Sie bieten entscheidende Vorteile:
- Kosteneffizienz: Deutlich geringere Investitionskosten als Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen
- Flexibilität: Installation nahezu überall möglich, ohne Erdarbeiten oder Bohrungen
- Hohe Effizienz: Trotz niedrigerer SCOP-Werte immer noch etwa dreimal so effizient wie konventionelle Heizsysteme
- Breites Einsatzspektrum: Geeignet für Neubau und Bestandsgebäude, je nach Dämmstandard
Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen
Diese Wärmepumpentypen nutzen die stabileren Temperaturen im Erdreich bzw. im Grundwasser als Wärmequelle und erreichen dadurch höhere SCOP-Werte:
- Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen): SCOP-Werte von 4,5 bis 5,0 bei 35 °C Vorlauftemperatur und 3,3 bis 4,0 bei 55 °C Vorlauftemperatur
- Wasser-Wasser-Wärmepumpen: SCOP-Werte von 5,0 bis 5,5 bei 35 °C Vorlauftemperatur und 3,5 bis 4,2 bei 55 °C Vorlauftemperatur
Trotz der besseren Effizienzwerte ist es wichtig zu bedenken, dass die höheren Anschaffungskosten und der größere Installationsaufwand diese Vorteile teilweise relativieren können.

Mit Enter zum optimalen SCOP
Der SCOP-Wert allein reicht nicht aus, um die ideale Wärmepumpe für Ihr Zuhause zu bestimmen. Entscheidend ist die perfekte Abstimmung auf Ihre individuellen Gegebenheiten.
Enter unterstützt Sie dabei mit entscheidenden Vorteilen:
- Präzise Dimensionierung: Durch die exakte Erfassung Ihres Gebäudes mittels 3D-Modellierung können wir die perfekt passende Wärmepumpe ermitteln.
- Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP): Wir zeigen Ihnen, welche zusätzlichen Maßnahmen den effektiven SCOP Ihrer Anlage steigern können.
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- Qualitätssicherung: Durch unser Netzwerk geprüfter Fachhandwerker wird Ihre Wärmepumpe optimal installiert und eingestellt.
Vereinbaren Sie jetzt eine Energieberatung mit Enter! Unsere Experten analysieren Ihre individuelle Situation und empfehlen die wirtschaftlichste Heizlösung für Ihr Zuhause. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis von optimalen Effizienzwerten profitieren.

Fazit: SCOP als wichtiger, aber nicht alleiniger Entscheidungsfaktor
Der SCOP-Wert bietet zwar eine gute Orientierung für die Effizienz einer Wärmepumpe, sollte jedoch nicht isoliert betrachtet werden. Eine wirtschaftliche Entscheidung berücksichtigt zusätzlich:
- Anschaffungskosten und Fördermittel
- Gebäudespezifische Faktoren (Dämmung, Heizsystem)
- Stromtarife und Betriebskosten
- Installations- und Wartungsaspekte
Unabhängig vom exakten SCOP ist eine Wärmepumpe so gut wie immer eine zukunftssichere Investition: Sie heizt klimafreundlich, kann mit selbst erzeugtem Strom betrieben werden und sichert langfristig stabile Heizkosten.
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FAQ
Was bedeutet SCOP bei Wärmepumpen?
SCOP steht für „Seasonal Coefficient of Performance" und bezeichnet den jahreszeitlichen Leistungskoeffizienten einer Wärmepumpe. Er gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe im Durchschnitt über eine gesamte Heizperiode arbeitet, unter Berücksichtigung verschiedener Außentemperaturen. Ein SCOP von 4,0 bedeutet, dass die Wärmepumpe im Schnitt aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärmeenergie erzeugt.
Warum unterscheiden sich SCOP und die tatsächliche Jahresarbeitszahl?
Der SCOP wird unter standardisierten Laborbedingungen nach der Norm EN 14825 ermittelt und berücksichtigt typische Temperaturverteilungen für definierte Klimazonen. Die tatsächliche Jahresarbeitszahl (JAZ) hingegen spiegelt die reale Effizienz im konkreten Gebäude wider und wird von individuellen Faktoren wie Dämmstandard, Heizverhalten, Anlageneinstellung und tatsächlichen Wetterbedingungen beeinflusst. Zudem berücksichtigt die JAZ alle elektrischen Verbraucher der Wärmepumpenanlage, auch Umwälzpumpen und Steuerung.
Wie kann ich den SCOP meiner bestehenden Wärmepumpe verbessern?
Den vorgegebenen SCOP-Wert Ihrer Wärmepumpe können Sie nicht ändern, da er ein technisches Merkmal des Geräts ist. Sie können jedoch die tatsächliche Effizienz im Betrieb optimieren durch:
- Absenkung der Vorlauftemperatur, wenn möglich
- Optimierung der Regelungseinstellungen
- Verbesserung der Gebäudedämmung
- Hydraulischen Abgleich des Heizsystems
- Regelmäßige Wartung der Wärmepumpe
- Installation eines Pufferspeichers zur Reduzierung der Taktzahl
Ist ein höherer SCOP immer besser?
Grundsätzlich bedeutet ein höherer SCOP eine bessere Energieeffizienz. Allerdings muss dies im Kontext der Gesamtinvestition betrachtet werden. Eine Wärmepumpe mit geringfügig höherem SCOP, die jedoch deutlich teurer in der Anschaffung ist, muss nicht automatisch die wirtschaftlichere Wahl sein. Zudem sind manche Wärmepumpentypen mit höherem SCOP (wie Erdwärmepumpen) aufgrund der notwendigen Erschließungsarbeiten nicht für jedes Grundstück geeignet. Eine fundierte Wirtschaftlichkeitsberechnung unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren ist daher unerlässlich.
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