Wohngebäude klimaneutral machen: Gebäudebetrieb ohne Emissionen
Sanierungsmaßnahmen wie das Dämmen der Gebäudehülle oder der Tausch von Fenstern können dazu beitragen, ein Wohngebäude klimaneutral zu machen. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) haben Sie den Überblick der nötigen Maßnahmen. Jetzt Termin vereinbaren!
Etwa 35 bis 40 % des deutschen CO₂-Ausstoßes sind auf den Gebäudesektor zurückzuführen. Klimaneutralität im Gebäudesektor ist ein wichtiges Ziel, weil dieser für sehr viele CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Deutschland soll bis 2045 treibhausgasneutral sein, Baden-Württemberg laut Koalitionsvertrag sogar bis 2040. Worauf es zukünftig im Gebäudebereich ankommt und wie Sie den Energiebedarf Ihrer Immobilie senken können, erfahren Sie bei Enter.
Das Thema kurz und kompakt
Was bedeutet klimaneutral?
Klimaneutralität beschreibt allgemein den Zustand, bei dem ein Gleichgewicht zwischen abgegebenem und aufgenommenem CO₂ hergestellt wird. Wälder, Ozeane und Böden nehmen auf natürliche Weise Kohlendioxid aus der Umgebung auf und binden es. Um Klimaneutralität zu erreichen, also um nicht mehr CO₂ herzustellen, als aufgenommen werden kann, müssen Gebäude, Industrie und andere Sektoren der Gesellschaft ihre Treibhausgasemissionen verringern. Idealerweise werden Treibhausgase entweder vollkommen kompensiert oder gar nicht erst abgegeben.
Was sind klimaneutrale Gebäude?
Klimaneutrale Gebäude wie Passivhäuser oder Null-Energie-Häuser sind besonders energieeffizient und stoßen aufgrund ihrer Bauweise wenig bis gar kein CO₂ aus. Ihre Gesamtbilanz an Treibhausgasemissionen während ihres gesamten Lebenszyklus beträgt Null oder beinahe Null. Zum Lebenszyklus gehören nicht nur die Nutzung als Wohngebäude, sondern auch die Bauphase und falls notwendig, der Abriss des Gebäudes. Generell gilt ein Gebäude also dann als klimaneutral, wenn es innerhalb eines Nutzungsjahres eine ausgeglichene CO₂-Bilanz hat.
Auch Bestandsgebäude können klimaneutral saniert werden – dafür wird die Energieeffizienz durch den Umstieg auf erneuerbare Energien, energetische Modernisierungsmaßnahmen und die Nutzung von nachhaltigen Materialien gesteigert.
Wie lässt sich die CO₂-Bilanz ermitteln?
Die CO₂-Bilanz ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen produzierten Treibhausgasen durch beispielsweise die Nutzung fossiler Brennstoffe und den Emissionen, die durch die Nutzung erneuerbarer Energien eingespart wurden. Zu den verursachten Treibhausgasen zählen Strom, Fernwärme und sämtliche Wärme- und Stromerzeugung im Gebäude, die auf Basis fossiler Rohstoffe produziert werden.
Die CO₂-Bilanzierung ist ausschlaggebend für das weitere Vorgehen: Erst, wenn alle Informationen zum CO₂-Ausstoß eines Gebäudes bekannt sind, kann das weitere Vorgehen geplant werden.
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Wie wird ein Gebäude klimaneutral? Tipps für Hausbesitzer
Es gibt verschiedene Maßnahmen, durch die ein Gebäude klimaneutral wird. Vorab ist jedoch wichtig, die Immobilie von einem Energie-Experten analysieren zu lassen. Dieser kann genau einschätzen, welche Maßnahmen zur Energieeffizienz notwendig werden. Je nach Gebäudetyp und Standort verändern sich die Einzelmaßnahmen und auch die Voraussetzungen zum Einsparen von Treibhausgasen. Es gibt jedoch einige Eckdaten, die es bei der energetischen Sanierung zu beachten gibt.
Das Heizsystem als Kernkriterium für klimaneutrale Immobilien
Die Wärmeversorgung ist, neben der richtigen Dämmung, der Schlüsselfaktor für klimaneutrale Wohnhäuser. Alte Öl- und Gasheizungen müssen bis spätestens 2026 ausgetauscht und durch Heizsysteme ersetzt werden, die zu 65 % mit erneuerbaren Energien heizen. Dazu gehören beispielsweise Wärmepumpen, auch in Kombination mit Solarthermie-Anlagen und Photovoltaik, oder Biomasseheizungen.
Obwohl eine Biomasseheizung letztlich einen CO₂-Ausstoß von null hat, da das verbrannte Holz nicht mehr CO₂ abgibt, als der lebende Baum ursprünglich aufgenommen hat, produziert sie beim Verbrennen Feinstaub. Daher wird eher zum Umstieg auf eine Wärmepumpe geraten – ab 2024 ist der Einbau von Holzpelletheizungen untersagt.
Wärmepumpen nutzen Umweltwärme (Wasser, Erde, Luft) zum Heizen und funktionieren bereits bei einer geringen Vorlauftemperatur. Sie kann auch die Wärme nutzen, die durch eine Solarthermie-Anlage erzeugt wird, sowie eigens produzierten Solarstrom von der Photovoltaik-Anlage. Ein Energieberater von Enter kann Ihnen einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen, mit dem Sie einen detaillierten Maßnahmenplan für Ihr Gebäude erhalten.
Der Einsatz von umweltverträglichen Baustoffen
Bereits beim Bauen eines Hauses spielt der ökologische Fußabdruck eine Rolle. Bei der Herstellung herkömmlicher Baustoffe wie Beton und Stahl wird eine beträchtliche Menge CO₂ an die Umwelt abgegeben. Holz oder recycelte Baustoffe sind wesentlich umweltschonender und haben außerdem einen gesundheitsschützenden Aspekt, da sie ohne schädliche Chemikalien produziert und verbaut werden können. So können langfristig Ressourcen geschont werden.
Dämmstandards
Das Gebäudeenergiegesetz gibt für Neubauten und Sanierungsprojekte spezifische Dämmstandards vor, durch die die Wärmeverluste auf ein Minimum reduziert werden sollen. Insbesondere das Dach, bzw. die oberste Geschossdecke, sollte für CO₂-neutrales Wohnen gut gedämmt sein. Je nach Bauteil unterscheiden sich die jeweiligen U-Werte oft – ein Energieberater von Enter kann Ihnen genau aufschlüsseln, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um Ihren Energiebedarf zu senken.
Intelligente Lüftungssysteme
Intelligente Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung sind mittlerweile Standard für Passivhäuser. Sie gewinnen die im Haushalt erzeugte Abwärme zurück und reichern die Frischluft damit an. Auf diese Weise bleibt die Wärmeenergie erhalten und die Räume kühlen bei der Fensterlüftung nicht mehr aus.
Energieeffiziente Technik
Mit energieeffizienter Gebäudetechnik reduziert sich der Energieverbrauch Ihres Haushaltes maßgeblich. Durch moderne Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Haushaltsgeräte mit sehr gutem Energiestandard sparen Sie Ressourcen und können intelligentes Energiemanagement in Ihr tägliches Leben integrieren. Energieeffiziente Technik in Kombination mit intelligentem Energiemanagement reduziert den Treibhausgasausstoß und schützt so die Umwelt.
Energiesparende Beleuchtung
Im Gegensatz zu herkömmlichen Glühbirnen verbrauchen LED-Lampen deutlich weniger Energie und haben eine längere Lebensdauer. Darüber hinaus erzeugen sie die gleiche Helligkeit bei weniger Stromverbrauch, was den CO₂-Ausstoß der Immobilie verringert.
Erneuerbare Energien
Fossile Ressourcen wie Öl und Gas sind endlich und damit nicht zukunftsfähig. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien wie Solar, Wind, Wasser und sogar Wärme zur Heizung können Sie aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Emissionsarm oder emissionsfrei erzeugter Strom aus Windkraft- und Solaranlagen kann beispielsweise eine Wärmepumpe und Ihre Haushaltsgeräte betreiben. Alternativ können Sie auch mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage nutzbaren Strom herstellen, beziehen und den Überschuss ins Stromnetz einschleusen.
Digitalisierung im Gebäudebereich
Sensorgesteuerter Sonnenschutz, automatisierte Beleuchtung und die Steuerung der Heizungsanlage sind ideale Möglichkeiten, um den Energieverbrauch im Haus zu optimieren. Die Heizung kann so nachts heruntergeregelt werden, während außenliegender Sonnenschutz automatisch auf den Sonneneinfall reagiert. Automatisierte Beleuchtung reagiert mit Bewegungsmelder, sodass nie Licht brennt, wenn der Raum nicht benutzt wird.
EU-Pläne: Müssen alle Häuser bis 2030 klimaneutral sein?
Die EU plant momentan eine Sanierungspflicht für alle Gebäude, deren Energieeffizienz-Stufe schlechter als E ist. Das bedeutet, dass alle Immobilien, die die Energieeffizienz-Klassen G und F haben, bis 2030 so saniert werden müssen, dass sie mindestens Stufe E erreichen. In Deutschland betrifft das mehrere Millionen Gebäude. Für denkmalgeschützte sowie sporadisch genutzte Gebäude wie Ferienhäuser und Kirchen gelten aktuell Sonderregelungen.
Wohngebäude klimaneutral sanieren: Das sind die Kosten
Da jedes Gebäude unterschiedlich ist und verschiedene Voraussetzungen zur energetischen Sanierung hat, können Pauschalpreise für das klimaneutrale Sanieren nicht angegeben werden. Unsere Energieberater erstellen Ihnen gern einen individuellen Sanierungsfahrplan, in dem alle möglichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz aufgelistet sind.
Unser Energiekostenrechner hilft Ihnen bereits im Voraus dabei, einen Überblick über die möglichen Maßnahmen zu erhalten. Wichtig für die Berechnung der Energiekosten sind unter anderem die Wohnfläche, die Anzahl der Geschosse, das Baujahr, die Bebauungssituation, die aktuelle Heizungsanlage, die Dachform sowie die sanierten Bestandteile des Gebäudes.
Zur Finanzierung Ihrer Sanierungsmaßnahmen gibt es verschiedene Anlaufstellen und Förderprogramme, die vom Bund unterstützt werden.
Welche Förderprogramme gibt es?
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) schätzt, dass etwa 35 bis 40 % des deutschen CO₂-Ausstoßes auf den Gebäudesektor zurückzuführen sind. Die Förderung für energieeffiziente und klimaschützende Gebäude ist demnach ein wichtiger Bestandteil des aktuellen Koalitionsvertrags. Energetische Sanierungen werden im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.
Die KfW ist dabei für den Neubau von und den Umbau zum Effizienzhaus zuständig und vergibt dafür Kreditdarlehen mit Tilgungszuschuss. Für Einzelmaßnahmen wie Dämmung und Heizungstausch ist das BAFA zuständig. Prozentual vergibt es Förderzuschüsse an Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, die ihre Immobilie energetisch sanieren wollen. Selbstverständlich stellen wir für Sie im Rahmen unseres iSFP auch den Förderantrag, damit Sie sicher die volle Fördersumme ausgezahlt bekommen.
Machen Sie Ihr Haus klimaneutral mithilfe von Enter: Worauf warten Sie noch?
Wenn Sie in einem sanierungsbedürftigen Gebäude wohnen und Ihren CO₂-Ausstoß reduzieren wollen, ist eine energetische Sanierung genau das Richtige. Klimaneutralität ist momentan und auch in der Zukunft eines der wichtigsten Ziele weltweit und Sie können aktiv dazu beitragen. Mit einigen wenigen Modernisierungsmaßnahmen können Sie Ihren Energieverbrauch und dadurch auch Ihre Energiekosten zum Teil deutlich senken – Enter hilft Ihnen dabei, Ihre Immobilie genau zu analysieren. Schicken Sie uns dafür online bereits vorab Ihre Hausdaten und vereinbaren Sie ein Erstgespräch. Innerhalb von 14 Tagen kommt einer unserer zertifizierten Energieberater zu Ihnen nach Hause und begeht die Immobilie. Mit dem iSFP und unserer Unterstützung bekommen Sie garantiert die maximale Fördersumme ausgezahlt. Wir achten darauf, dass alles fachgerecht und genau nach Ihren Wünschen durchgeführt wird.
FAQs
Was bedeutet klimaneutral?
Klimaneutral bedeutet, dass der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid neutralisiert oder ausgeglichen wird. Die Menge an freigesetzten Treibhausgasen soll reduziert werden, wofür sich verschiedene Maßnahmen wie Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbare Energien eignen.
Wie mache ich mein Haus klimaneutral?
Um Ihr Haus klimaneutral zu machen, muss der Energieverbrauch reduziert werden. Dies erreichen Sie durch gute Gebäudedämmung, eine energieeffiziente Heizung und Gebäudetechnik sowie durch Energiesparmaßnahmen.
Wann ist ein Haus klimaneutral?
Ein Haus wird dann als „klimaneutral” bezeichnet, wenn dessen Nettoausstoß von CO₂ über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes auf null reduziert oder ausgeglichen wird. Die freigesetzten Treibhausgase werden dabei durch Maßnahmen zur Energieeffizienz kompensiert.
Warum ist es wichtig, ein Wohngebäude klimaneutral zu machen?
Da der Gebäudesektor einen Großteil der jährlichen CO₂-Emissionen in Deutschland ausmacht, ist die Klimaneutralität von Wohngebäuden besonders wichtig für den Klima- und Umweltschutz. Durch größere Energieeffizienz von Immobilien werden Ressourcen eingespart und die Heizkosten gesenkt.
Wie viel kostet es, ein Wohngebäude klimaneutral zu machen?
Die Kosten, um ein Wohngebäude klimaneutral zu machen, variieren je nach Gebäude stark. Sie hängen von Größe, Zustand und Standort der Immobilie ab und können deswegen nicht pauschal angegeben werden. Auch die individuellen Wünsche und Ansprüche der Eigentümer spielen eine entscheidende Rolle bei den Kosten.
Wie lange dauert es, ein Wohngebäude klimaneutral zu machen?
Je nach notwendigen Modernisierungsmaßnahmen rangiert die Dauer eines Sanierungsprojektes zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten. Der Umfang der erforderlichen Maßnahmen und der Ausgangszustand des Gebäudes sind dabei ausschlaggebend. Außerdem sollte mit eventuellen Genehmigungs- und Planungsverfahren gerechnet werden, durch die Fertigstellung der Bauarbeiten ebenfalls beeinflusst werden kann.
Wer kann helfen, ein Wohngebäude klimaneutral zu machen?
In erster Linie sollten Sie sich an einen Energieberater wenden, da dieser über aktuell geltende Regelungen und Anforderungen des GEG informiert ist und sich am besten mit den einzelnen Sanierungsmaßnahmen auskennt. Ein Energieberater von Enter begeht mit Ihnen gemeinsam Ihre Immobilie und erstellt einen Sanierungsplan, der Ihre Wünsche genau berücksichtigt.
Was lohnt sich wirklich?
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